Leser Artikel 53/2013 Autor bekannt:
Nikolai Fedor Zutz –
Vom Verkehrsanwalt zur qualifizierten Person der Solvenza Inkasso
Die Solvenza Inkasso / Solvenza24 GmbH mahnt für die ehemaligen Abofallen vor der Button-Lösung des inzwischen rechtmäßig verurteilten Betrügers Michael Burat. Direkt nachdem das Unternehmen seinen alten Namen aufgegeben hatte (DIG – Deutsche Internetinkasso GmbH) werden wieder fleissig Mahnschreiben verschickt. An erster Stelle steht zwar die Geschäftsführerin Alexandra Neugeboren, aber als qualifizierte Person ist laut Rechtsdienstleistungsregister ein Nikolai Zutz eingetragen. Aber von Anfang an:
Googlet man nach dem Namen des Rechtsanwalts und Tank-Nachfolgers aus Osnabrück, so fällt auf, dass er in den letzten 2 Jahren an 5 verschiedenen Adressen seine Kanzlei hatte. Das erinnert doch eher an einen Nomaden, als an einen Rechtsanwalt. Erste Einträge auf 123recht.net aus 2007 und ein Blick auf seine Webseite bzw. die historischen Einträge auf archive.org deuten auf keine allzugroßen Verdienste als Rechtsanwalt hin. In erster Linie verdiente er sich mit Fällen aus dem Miet- und Verkehrsrecht sein Brot. Erst in 2011 gelang ihm dann quasi der „Durchbruch“.
Mit seiner „Aninos Anwaltsinkasso Osnabrück“ sorgte der Juraabsolvent im August 2011 bundesweit für Schlagzeilen, als er für Abofallen der Gebrüder Schmidtlein (ach nein, das war ja Herr Varin, aber dazu kommen wir später noch), wie softwaresammler.de, software-und-tools.de und top-of-software.de das Geld eingetrieben hat. Auch als im Dezember 2011 offiziell Anklage der StA Darmstadt gegen Manuel und Andreas Schmidtlein, sowie Alexander Varin und den gut bekannten Rechtsanwalt Olaf Tank erhoben wurde, war von Einsicht nichts zu merken – er mahnte munter weiter. Bis zu einem denkwürdigen Tag im Februar 2012, als er auf einmal die zentrale Person in einem Bericht in Akte.2012 war. Den Gebrüdern Schmidtlein dürfte dieser Auftritt wohl nicht gefallen haben, gerade auch, da er dem Team von Sat.1 wohl vollmundig einen Termin versprochen hatte und nach einer kurzen Befragung im Flur seiner Zwischenkanzlei einfach abgedampft ist. Die Schmidtlein kenne er nicht und er wisse auch nicht, ob Herr Varin etwas mit den Schmidtleins zu tun hat – ja nee, is klar… Da war es mit einem Schlag ruhig geworden. Immerhin hatte sich nun der Name seiner Inkassobude „aninos“ und der Name seiner Auftraggeber „Tropmi Payment GmbH“ schon in den Blogs herumgesprochen und war entsprechend verbrannt.
Und jetzt wissen wir auch endlich, wozu so ein zweiter Vorname gut ist: Man kann so tun, als wäre man jemand anderes. Mal nannte er sich Nikolai Zutz mal Fedor Zutz, je nachdem, ob er seine Kanzlei oder seinen Inkassoschuppen meinte.
Im April dann ein erneuter Start. Diesmal mit einem Umzug zu seinen Kumpels nach Darmstadt mit „KFZ – Kanzlei für Forderungsmanagement“ – für diese gibt / gab es bisher allerdings nur eine Homepage bestehend aus einer Leitseite mit den wichtigsten Informationen um der Impressumspflicht zu genügen. Aber zumindest hat das erb*ute*e ääh, verdiente Geld schonmal ausgereicht um seine Kanzlei-Webseite neu zu gestalten. So springt uns beim Besuch der Seite ein donnerndes „Vieles neu macht der Mai“ entgegen. Allerdings stand das, wie gesagt, auch schon im Mai letzten Jahres dort. Viel neues scheint es bei Herrn Zutz wohl nicht zu geben.
Aber auch unter dem Namen hatte Herr Zutz nicht viel Glück und mit Einführung der Button-Lösung im August 2012 war das letzte Projekt der Schmidtleins (software-und-tools.de) tot, obwohl dort schon fast Vorbildlich die Button-Lösung implementiert war. Nur scheint es an den Anmeldezahlen gescheitert zu sein. Schade. Dabei waren das so tolle aufbereitete Inhalte…
Danach ist es ruhig geworden und mittlerweile haben sich die Schmidtleins wohl von Herrn Zutz losgesagt, aber so ganz ohne Arbeit macht so ein Anwaltsleben dann doch keinen Spaß. Im Dezember 2012 ging dann eine Meldung durch die Presse, dass die DIG Deutsche Interneinkasso aus Heusenstamm überfallen wurde. Vor diesem Hintergrund gab es dann die große Überraschung: Nikolai Fedor Zutz hatte kurz vor dem Überfall (man könnte einen Zusammenhang vermuten, aber es gibt wohl keinen) den Rechtsanwalt Ralf D. Ostermann als qualifizierte Person abgelöst. Damit hatte sich RA Zutz nun in die Buratschen Gefilde begeben. Aber auch bis Mai 2013 war es ruhig geblieben in Heusenstamm. Und nun wird direkt nach der Namensänderung weitergemacht. Für Herrn Zutz ist das natürlich deutlich angenehmer, wenn er nicht direkt im Rampenlicht steht.
Mittlerweile beantwortet Herr Zutz bei 123recht.net seit Mitte Mai nach zweijähriger Abstinenz nun wieder vereinzelt Anfragen. Entweder hat er als qualifizierte Person der Solvenza Inkasso zuviel Zeit, oder es gibt auch dort demnächst wieder einen bevorstehenden Wechsel. Man wird sehen…
